Desktop as a Service (DaaS) vs. Virtual Desktop Infrastructure (VDI): Die Unterschiede entschlüsseln

Veröffentlicht: 2024-02-29

Das Mitbringen Ihres eigenen Geräts (BYOD), Remote-Arbeit und Arbeiten von zu Hause aus (WFH) sind mittlerweile in unserem täglichen Leben so verbreitet und beliebt wie Frühstück und Abendessen.

Diese Trends haben dem Endbenutzer möglicherweise weitaus mehr Autonomie gegeben als je zuvor. Dennoch bringen sie einige Herausforderungen bei der Verwaltung der IT-Infrastruktur mit sich, wie z. B. Kosten, Komplexität und manueller Aufwand. Desktop-Virtualisierung bietet eine der besten Optionen zur Bewältigung dieser Herausforderungen.

Durch die Desktop-Virtualisierung können Benutzer auf sorgfältig gestaltete Desktop-Betriebssysteme zugreifen, die denen ähneln, die auf domänengeführten Workstations vorherrschen. Aufgrund der virtuellen Natur des Desktop-Betriebssystems sind sie von jedem Gerät und von jedem Standort aus zugänglich und garantieren ein konsistentes Benutzererlebnis, unabhängig vom Standort oder Arbeitsstil des Benutzers.

Bei der Überlegung einer virtuellen Desktop-Implementierung kommen zwei Hauptalternativen ins Spiel: Desktop as a Service (DaaS) und virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI). Allerdings müssen Unternehmen bei der Entscheidung zwischen DaaS und VDI ihre Optionen sorgfältig abwägen, da beide ihre Vor- und Nachteile haben.

Was ist eine virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI)?

Virtual Desktop Infrastructure (VDI) ist ein Fachbegriff, der die Bereitstellung und Verwaltung virtueller Desktops mithilfe virtueller Maschinen (VMs) bezeichnet. VDI stellt diese Desktop-Umgebungen Endbenutzern auf Anfrage über ein Remote-Anzeigeprotokoll bereit. Diese Einstellungen werden auf zentralen Servern gehostet.

Ein VDI-Ökosystem kann hybrid und über mehrere Clouds hinweg, vor Ort oder in der öffentlichen Cloud bereitgestellt werden – für die Verwaltung und Bereitstellung liegt jedoch die alleinige Verantwortung beim Unternehmen.

Vor- und Nachteile von VDI

Die häufigsten Gründe für die Einführung von VDI sind:

  • Fernzugriff ermöglichen: Benutzer am Empfangspunkt können von jedem Ort und von jedem Gerät aus auf ihre virtuellen Desktops zugreifen. Dies ermöglicht es Benutzern, ihre Dateien und Apps einfach abzurufen und von jedem Ort auf der Welt aus zu bedienen.
  • Zentralisieren Sie die Desktop-Verwaltung: Die zentral verwaltete Struktur von VDI unterstützt das Patchen, Aktualisieren und Konfigurieren jedes virtuellen Desktops durch Ihr IT-Team. Eine einzige, universell angeordnete Steuerungsebene ermöglicht IT-Administratoren eine bessere Verwaltung der Umgebung, unabhängig vom Standort oder Gerät des Benutzers.
  • Sichere Desktop-Betriebssystemdaten: Anstelle eines End-Client-Geräts befinden sich die Daten auf einem Server in einer VDI-Umgebung. Dies schützt Daten im unwahrscheinlichen Fall, dass ein Endgerät gefährdet wird oder verloren geht. Darüber hinaus können Zugriffsbeschränkungen massenhaft über die Anmeldeinformationen eines Benutzers implementiert werden, und für zusätzliche Sicherheit kann eine Multi-Faktor-Authentifizierung verwendet werden.

VDIs haben jedoch einige bemerkenswerte Nachteile:

  • Hohe Kosten: Da der Großteil der VDI-Verwaltung vor Ort erfolgt, ist die IT-Abteilung für die Beschaffung von Speicher-, Computer- und Netzwerkhardware verantwortlich. Darüber hinaus können sich die Kosten für Softwarekomponenten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Überwachungstools und Hypervisoren, schnell summieren.
  • Fachkräftemangel: Da interne IT-Teams für die Überwachung der gesamten VDI-Umgebung verantwortlich sind, ist ihr Fachwissen in den Bereichen Virtualisierung, Evaluierung, Anwendungslebenszyklusmanagement und anderen verwandten Bereichen von entscheidender Bedeutung. Die Verwaltung von Zugriffsrechten, Netzwerkadministration, Imaging und Anwendungskontrolle gehören zu den üblichen Aufgaben, für deren tägliche Ausführung nicht alle IT-Teams über die Kapazitäten oder Fähigkeiten verfügen.

Desktop as a Service (DaaS) verstehen

Desktop-as-a-Service (DaaS) bezieht sich auf eine Reihe von Geschäftsmodellen für die Desktop-Virtualisierung, bei denen die Hardware und Software, die Verwaltungsebene und gelegentlich die Desktops als Dienst von einem Dienstanbieter oder Anbieter verwaltet werden. DaaS-Angebote werden oft pro Benutzer oder pro virtuellem Desktop abgerechnet, sodass Systeme nahtlos mit jedem Benutzer skaliert werden können .

Da ein Desktop-Betriebssystem auf einem externen Server ausgeführt wird, ist DaaS mit VDI vergleichbar. DaaS nutzt im Gegensatz zu VDI ein cloudbasiertes System eines DaaS-Anbieters anstelle eines physischen Rechenzentrums vor Ort für das Desktop-Hosting.

Vor- und Nachteile von DaaS

Desktop as a Service (DaaS) bietet einige sehr überzeugende Vorteile:

  • Erhebliche Reduzierung der IT-Belastung: Der größte Vorteil besteht darin, dass der Kunde nicht für Implementierungsaspekte verantwortlich ist; Der Verkäufer kümmert sich um alles. Kunden können sich auf ihre wichtigsten geschäftlichen Alleinstellungsmerkmale konzentrieren, anstatt zu versuchen, VDI- und Anwendungsexperten zu werden.
  • Einfachere Skalierung: Wenn ein Unternehmen ein schnelles, exponentielles Wachstum oder eine Fusion mit einer anderen Organisation anstrebt, muss die IT-Abteilung für die Beschaffung und Skalierbarkeit der Infrastruktur sorgen. Sie benötigen wahrscheinlich sofort Desktops. Dieses Problem wird durch Managed DaaS in kürzerer Zeit gelöst, wobei ihnen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stehen.
  • Halten Sie sich an Budgets: DaaS ermöglicht kalkulierbare Kosten für Kundenunternehmen. Der Lieferant kalkuliert die Kosten genau, was durch die Umstellung auf ein OpEx-Framework bewältigt werden kann.

CIOs sollten auch die Nachteile der Nutzung von DaaS bedenken:

  • Eingeschränkte Anpassung: Sie können Ihre Umgebung nur eingeschränkt mit einer vom Anbieter definierten Lösung ändern. Unternehmen, die Konfigurationen manuell anpassen müssen oder über inaktive Hardware vor Ort verfügen, finden möglicherweise eine VDI-Umgebung für ihren Anwendungsfall vorzuziehen.
  • Erhöhtes Risiko: Die Suche nach einem Anbieter, der die verschiedenen Anforderungen von Organisationen erfüllt, die in stark regulierten und sicherheitsbewussten Sektoren wie dem Gesundheitswesen, der Regierung und Finanzdienstleistungen tätig sind, erfordert mehr Aufwand, Zeit und eine strengere Prüfung. Oder Sie halten die Risiken, die mit der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen verbunden sind, für inakzeptabel.

DaaS vs. VDI: 6 Hauptunterschiede

Letztendlich hängt die Entscheidung für eine virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) oder einen Desktop-as-a-Service (DaaS) von fünf Unterscheidungsfaktoren ab:

1. Eigentum

Ihr Unternehmen hat die volle Verantwortung für die VDI-Implementierung. Dies erfordert einen höheren Verwaltungsaufwand, da die Desktop- und Anwendungsinstanzen lokal generiert werden. Es besteht ein dringender Bedarf an Mitarbeitern mit höherer Kompetenz. DaaS-Umgebungen hingegen sind Eigentum des Anbieters und werden von diesem verwaltet. Anwendungen würden immer noch eine praktische IT-Governance erfordern, aber die erforderlichen Fachkenntnisse und Fähigkeiten wären weitaus weniger komplex.

2. Kosten

Durch den Einsatz einer On-Premise-Infrastruktur kann VDI zu höheren Kosten führen. Darüber hinaus muss die IT über zusätzliche Kapazitäten nachdenken, um die Skalierbarkeit sicherzustellen. Hinzu kommen die Kosten für Strom, Lüftung und Raum. Da es sich bei DaaS um ein Pay-as-you-go-Modell handelt, ist diese Option möglicherweise weitaus kostengünstiger.

DaaS hat eine wesentlich geringere Anfangsinvestition, da keine Hardware-Beschaffungsverpflichtungen bestehen. DaaS kann jedoch langfristig höhere Kosten verursachen, da die Organisation die Abonnementgebühren für die Dauer der Servicenutzung tragen muss. Im Gegensatz zu VDI können die Gesamtbetriebskosten höher ausfallen.

3. Mietverhältnis

VDI ist ein Modell für Einzelmieter. Es wird normalerweise von einer Organisation zum Ausführen virtueller Desktops auf der Hardware von Rechenzentren eingesetzt. DaaS hingegen läuft in der Cloud. Cloud-Dienstanbieter weisen Server häufig mehreren Mandanten zu, anstatt eine Single-Tenant-Infrastruktur zu unterhalten. Unternehmen, die keine Ressourcen mit anderen Mietern teilen möchten, sollten VDI statt DaaS in Betracht ziehen.

4. Benutzererfahrung

In Bezug auf virtuelle Maschinen oder Desktop-Konfigurationsoptionen kann VDI eine größere Flexibilität bieten. Dadurch kann das Benutzererlebnis individuell an verschiedene Verantwortlichkeiten und Anwendungsfälle angepasst werden. Die meisten DaaS-Anwendungen erfordern eine Anpassung und zusätzlichen Zeitaufwand. Außerdem benötigen einige Anwendungsfälle möglicherweise Hilfe bei der Betrachtung der Prozessreplikation.

5. Zugang zur Infrastruktur

Wenn sich Unternehmen für VDI entscheiden, behalten sie in der Regel vollständigen Zugriff auf die gesamte VDI-Infrastruktur, einschließlich aller Software- und Hardwarekomponenten. Andererseits schützen DaaS-Anbieter den Zugriff ihrer Kunden auf die zugrunde liegende Infrastruktur und ermöglichen ihnen gleichzeitig die Erstellung und Verwaltung virtueller Desktops. Dies ist wichtig für Unternehmen, die proprietäre Lösungen entwickeln oder mit sensiblen Daten umgehen.

6. Finanzielle Auswirkungen

Wie bei anderen Cloud-basierten Diensten werden die meisten DaaS-Kosten anhand der periodischen Betriebskosten (OPEX) bewertet und berechnet. Im Gegensatz dazu bestehen fast alle VDI-Ausgaben aus Kapitalaufwendungen (CAPEX). DaaS-Kunden sind in erster Linie auf die laufenden Kosten bedacht, während VDI-Kunden eher auf die Vorlaufkosten achten. Dies ist ein wesentlicher Unterschied, den CIOs und CFOs gemeinsam berücksichtigen müssen, wenn sie sich für DaaS vs. VDI entscheiden.

DaaS vs. VDI: Welches sollten Sie wählen?

Da die Nachfrage nach virtueller Desktop-Infrastruktur (VDI) steigt, versuchen viele Unternehmen, ein komplexes und grundlegendes Rätsel zu lösen: Sollten sie VDI vor Ort oder in der Cloud mithilfe eines DaaS-Modells bereitstellen?

Die Antwort hängt größtenteils von finanziellen Betriebsmodellen, Geschäftszielen, Spezifikationen und internem Fachwissen ab und hat sehr wenig damit zu tun, welche Technologie es besser macht.

DaaS eignet sich möglicherweise besser für kleine und mittlere Unternehmen, VDI eignet sich jedoch wahrscheinlich besser für große Unternehmen mit langfristigen Technologiezielen.

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