Kontaktlos bezahlen mit dem Handy – der Zukunftstrend?

Veröffentlicht: 2022-10-30

Hat die gute alte Brieftasche ausgedient? Den Eindruck bekommt man leicht, wenn man beim Einkaufen genauer hinschaut. Immer mehr Menschen kramen nicht mehr nach ihrem Portemonnaie, sondern zücken einfach ihr Smartphone. An der Kasse hält er es kurz an das Lesegerät und schon geht es los mit dem Einkauf. Was ist passiert? Sie haben mit Ihrem Handy bezahlt. Es ist schnell und genauso sicher wie das kontaktlose Bezahlen mit Karte. Was in Zeiten der Corona-Pandemie außerdem wichtig ist: Kontaktloses Bezahlen ist deutlich hygienischer als der Umgang mit Bargeld.

Bezahlen Sie kontaktlos mit Ihrem Handy

Mittlerweile folgen auch immer mehr Shops dem Trend. Sie rüsten ihre Kassen mit der notwendigen Technik für das kontaktlose Bezahlen aus. Das funktioniert mit einer Bankkarte oder sogar mit einem Smartphone. Da wir diese heutzutage fast immer zur Hand haben, dürfte sie zur gängigsten Zahlungsform werden. Wenn wir mit dem Handy nicht nur den Kaffee bei Starbucks, sondern auch den neuen Schrank bei Ikea bezahlen, kann unser Portemonnaie in Zukunft wohl zu Hause bleiben.

Mit dem Handy bezahlen: schnell und kontaktlos

An der Supermarktkasse: Hastig die letzten Produkte im Einkaufswagen verstaut, dann schnell das Portemonnaie gefunden. Nun, das war es für schnell. Natürlich ganz unten, unter der Trinkflasche vergraben, Lesestoff für unterwegs und das Schmusetuch des Kindes. Die gute Nachricht ist: Den Schrott können Sie sich getrost sparen. NFC macht es möglich. Dank der Technologie können Sie kontaktlos und bargeldlos mit Ihrem Handy bezahlen. Dies dauert nur wenige Sekunden. Bei kleinen Beträgen funktioniert die Zahlung in der Regel ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift. Bei Beträgen über 25 Euro werden Sie am Kassenterminal aufgefordert, Ihre PIN einzugeben. Das ist aber wie bei der Girokarte schnell erledigt. Was müssen Sie tun, um Ihr Smartphone als Zahlungsmittel zu nutzen? Für Mobile Payment müssen Sie Ihr Handy einmalig einrichten.

Die Vorteile des mobilen Bezahlens

  • Die Vorteile von Mobile Payment liegen auf der Hand: Wer sein Portemonnaie in der Tasche lässt und stattdessen sein Smartphone nutzt, kommt schneller an der Kasse vorbei.
  • Das lohnt sich nicht nur für Kunden, sondern auch für Händler, die in die entsprechende NFC-Technologie investieren.
  • Kunden stehen nicht so lange in der Schlange und Verkäufer können mehr von ihnen in der gleichen Zeit bedienen.
    Es ist unkompliziert. Um die Zahlung abzuschließen, müssen Sie lediglich Ihr Smartphone an das Kassenterminal halten. Bei höheren Beträgen muss die PIN eingegeben werden. Aber auch das ist schnell erledigt.
  • Auch das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy ist hygienischer als der Griff ins Portemonnaie. Da wird nichts hin und her gereicht. Außerdem belasten die Wechselmünzen nicht mehr Ihren Geldbeutel.
  • Der Verzicht auf Bargeld hat noch einen weiteren Vorteil. Sie sparen sich den häufigen Gang zur Bank.
  • Wenn Sie sich für Mobile Payment entscheiden, genießen Sie einen weiteren Vorteil. Auf dem Handy behalten Sie Ihre Ausgaben im Blick. Eine App liefert die entsprechende Liste. So wissen Sie genau, wann Sie Ihr Budget überschreiten.

Bezahlen mit dem Handy: Wie funktioniert das?

Die meisten Menschen zahlen lieber bar. Doch nach und nach lösen sie sich von der liebgewonnenen Gewohnheit. Immer mehr entscheiden sich für das bequeme Bezahlen mit dem Handy. Manche Menschen scheuen sich jedoch immer noch. Der Prozess scheint zu kompliziert. Abschließend muss der NFC-Chip aktiviert und eine Wallet-App eingerichtet werden. Aber das ist es. Kein Grund, auf die bequeme Bezahlmethode zu verzichten.

Ein weiterer Aspekt ist das Thema Sicherheit, das den einen oder anderen davon abhalten kann, auf Mobile Payment umzusteigen. Doch das Verfahren gilt als ebenso sicher wie das kontaktlose Bezahlen per Karte, wie die Verbraucherzentrale mitteilt. Wer mit seiner Kreditkarte bezahlt, nutzt die gleiche Technologie. Per NFC werden Daten über eine Distanz von wenigen Zentimetern ausgetauscht. Die Technologie arbeitet zudem mit der derzeit sichersten Verschlüsselung.

Zudem haben Banken und App-Anbieter einen zusätzlichen Schutz für das Bezahlen mit dem Handy installiert. Die PIN wird in der Regel bei Beiträgen über 25 Euro abgefragt. Außerdem legen sie eine Grenze fest, wie oft Sie ohne zusätzliche Genehmigung kleinere Beträge kurz hintereinander mit der Hand bezahlen können.

Kontaktlos bezahlen mit dem Handy – der Zukunftstrend

Die Voraussetzungen für kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone

Bevor es losgehen kann, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein. In vielen Geschäften können Sie dann bequem mit Ihrem Handy bezahlen. Welche Geschäfte die kontaktlose Zahlungsmethode akzeptieren, sehen Sie am Kassenterminal. Wenn es das Wellensymbol der NFC-Technologie zeigt, können Sie dort mit Ihrem Smartphone bezahlen. Das Wellensymbol ähnelt einem auf die Seite gelegten WLAN-Symbol.

  1. Voraussetzung Nummer eins für Mobile Payment ist ein Mobiltelefon, das mit einem NFC-Chip zum drahtlosen Datenaustausch ausgestattet ist. Die meisten jüngeren Modelle, auch in der Einstiegs- und Mittelklasse, haben den Standard. Seit dem iPhone 6 stattet Apple seine Smartphones mit dem NFC-Chip aus. Bei Android-Handys hilft ein Blick in die Einstellungen. Wird unter dem Menüpunkt Drahtlos & Netzwerke NFC aufgeführt, ist die Technik ebenfalls an Bord.
  2. Zweitens benötigen Sie einen Zahlungsdienst. Zahlungsinformationen wie Kreditkarte oder Girokonto werden in der Wallet-App hinterlegt. Auch Prepaid-Karten funktionieren. Die gängigsten Dienste in den USA sind Apple Pay und Google Pay. Besitzer von Samsung-Smartphones können Samsung Pay nutzen. Aber auch für das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy bieten einige Banken eigene Wallet-Apps an.
  3. Nicht zuletzt benötigt die Kasse eines Ladens ein NFC-fähiges Terminal. Die ersten Stores in den USA haben den Service bereits 2015 eingerichtet. Seitdem ist er stetig gewachsen. Ob Sie kontaktlos bezahlen können, erkennen Sie am Wellensymbol am Kassenterminal.

Die Technologie hinter dem Bezahlen mit dem Handy

Was genau ist NFC? Die Abkürzung steht für Near Field Communication. Der Standard dient dem Datenaustausch über kurze Distanzen. Das Smartphone oder die NFC-fähige Bankkarte dürfen maximal vier Zentimeter vom Kassenterminal entfernt sein. Andernfalls funktioniert die Übertragung nicht.

Bezahldaten tauschen die beiden Geräte drahtlos aus. Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt 424 Kilobyte pro Sekunde. Per NFC lassen sich theoretisch auch Daten von einem Handy zum anderen übertragen. Da der Standard aber deutlich langsamer als Bluetooth ist, eignet er sich nur für kleine Datenmengen wie Kontakte. Die Technik wird mit Bildern oder Videos überhäuft.

Wenn Sie bargeldlos mit Ihrem Handy bezahlen, übermittelt dieses die notwendigen Informationen direkt vom Server des Zahlungsdienstleisters. Ihre Kreditkartennummer wird nicht verwendet. Er wird durch einen davon abgeleiteten Begriff ersetzt – den sogenannten Token. Der Token ist ein Platzhalter im Klartext für beispielsweise die Kreditkartennummer.

Die Energie für die Übertragung bezieht der NFC-Chip aus dem vom Lesegerät erzeugten elektromagnetischen Feld. Jetzt können die beiden Geräte miteinander kommunizieren. Allerdings funktioniert das immer nur in eine Richtung. Der Leser an der Kasse fordert also Informationen an. Ihr Handy beantwortet dann die Anfrage. Das geht natürlich viel schneller, als es braucht, um den Vorgang zu beschreiben.

Und so funktioniert das Bezahlen per Smartphone

Grundsätzlich ist das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy ganz einfach. Nachdem Sie den NFC-Standard in Ihrem Smartphone aktiviert und eine Wallet-App aus dem App Store installiert und eingerichtet haben, kann es losgehen. Die Technik im iPhone ist übrigens bereits ab Werk eingeschaltet.

Wenn Sie jetzt an der Supermarktkasse stehen und bargeldlos bezahlen möchten, halten Sie einfach Ihr Smartphone vor das Lesegerät. Das Mobiltelefon und das POS-Terminal tauschen automatisch Zahlungsinformationen aus. Fertig. Fast. In der Regel werden Sie bei Beträgen über 25 Euro gebeten, Ihren Einkauf mit PIN, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung zu bestätigen. Der Betrag wird von dem Konto oder der Kreditkarte abgebucht, die du in der Wallet-App hinterlegt hast. Schneller und einfacher kann man nicht bezahlen.

Die Mobile-Payment-Anbieter: Geht es überhaupt ohne NFC?

Welche App soll es sein? Zunächst einmal kommt es auf das Betriebssystem deines Smartphones an. Die beiden Platzhirsche beim Bezahlen mit dem Handy sind Apple Pay für iOS und Google Pay für Android. Als Nutzer eines Samsung-Smartphones haben Sie sogar die Wahl zwischen dem Bezahldienst von Google und Samsung Pay.

GooglePay

Um Google Pay nutzen zu können, benötigen Sie ein NFC-fähiges Android-Smartphone. Das Betriebssystem darf nicht älter als Version 5.0 (Lollipop) sein. Bei der Einrichtung verknüpfen Sie Google Pay mit Ihrer Kreditkarte oder mit Ihrem PayPal-Konto. Wenn in Ihrem PayPal-Konto kein Bankkonto hinterlegt ist, richtet der Bezahldienst eine digitale Mastercard ein, damit Sie kontaktlos mit Ihrem Handy über Google Pay bezahlen können.

ApplePay

Seit dem iPhone 6 stattet Apple seine Smartphones mit einem NFC-Chip aus. Allerdings ist der Bezahldienst Apple Pay erst seit Ende 2018 am Markt etabliert. Wenn Sie Apple Pay einrichten, gehört dazu auch eine Kreditkarte, die Sie mit dem Bezahldienst verknüpfen. Wenn Sie mit Ihrer AppleWatch auch kontaktlos bezahlen möchten, müssen Sie auch die entsprechende Kreditkarte auf diesem Gerät hinterlegen.

SamsungPay

Als Besitzer eines Samsung-Smartphones können Sie mit Samsung Pay mobil bezahlen. Die App benötigt als Betriebssystem mindestens Android 8 oder höher. Bei der Einrichtung verknüpfen Sie Samsung Pay mit Ihrem Girokonto. Als Zahlungsmittel wird eine virtuelle VISA-Karte verwendet. Mit der Samsung-App können Sie Einkäufe in Raten finanzieren. Jetzt mehr erfahren!

Es gibt aber auch andere Zahlungsdienste. Unter anderem haben einige Banken eigene Apps für das mobile Bezahlen entwickelt. Dazu gehören die Sparkasse, die Volks- und Raiffeisenbank, die Postbank und die Deutsche Bank. Die Apps stehen Kunden im Play Store von Google zur Verfügung. Wer ein Samsung-Handy nutzt, kann auch den NFC-Dienst des koreanischen Herstellers nutzen.

Es funktioniert auch ohne NFC-Chip. Mit der Payback App können Sie beispielsweise kontaktlos mit Ihrem Handy bezahlen. Dazu generiert die App einen QR-Code, der am Kassenterminal gescannt wird. Einen kleinen Haken gibt es allerdings: Payback Pay funktioniert nur mit Partnern des Punkte-Sammelsystems. Aber die Liste ist mittlerweile ziemlich lang. Wie bei den NFC-Apps muss zunächst ein Zahlungsmittel hinterlegt werden. Die App erstellt dann für jeden Zahlungsvorgang einen neuen Code.

Datenschutz und mobile Zahlungen

Klar ist: Wer sich für das Bezahlen mit dem Handy entscheidet, bleibt nicht anonym. In jedem Fall teilen Sie Ihr Kaufverhalten mit dem Anbieter der App. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass auch andere Unternehmen von Ihren Zahlungsvorgängen erfahren könnten. Das hängt davon ab, ob Sie den Service einer Bank, eines Zahlungsdienstleisters oder eines Handelsunternehmens nutzen. Beispielsweise können Analyseunternehmen aus Ihrem Einkaufsverhalten Nutzungsprofile erstellen. Diese wiederum werden verwendet, um personalisierte Werbung zu schalten. Grundsätzlich sind die Apps Ihrer Bank weniger daran interessiert, Ihr Konsumverhalten auszuwerten. Dies könne jedoch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, so das Fazit der Verbraucherzentrale.

Bezahlen mit dem Handy: das Fazit

Mobile Payment mit dem Handy ist schnell, unkompliziert und einfach praktisch. Die mühsame Suche nach dem richtigen Kleingeld gehört der Vergangenheit an. Außerdem bleibt Ihre Bankkarte sicher in Ihrer Brieftasche. Kontaktloses Bezahlen ist genauso sicher wie herkömmliche Kartenzahlungen, bei denen Sie Ihre Karte in das Lesegerät stecken. Darauf verweisen laut Focus Banken und Kreditkartenunternehmen. Außerdem ist es hygienischer, wenn Sie kontaktlos mit dem Handy bezahlen.

Alles, was Sie für das mobile Bezahlen benötigen, ist ein Smartphone mit NFC-Chip und ein Bezahldienst wie Apple Pay, Google Pay oder Mobile Payment. Die meisten Handys, auch Einsteigermodelle, sind mittlerweile mit einem Chip für den Datenaustausch per NFC ausgestattet. Dann fehlt noch die passende Kasse, die die Technik unterstützt. Davon gibt es gut eine halbe Million. Und täglich statten mehr Händler ihre Kassensysteme mit dem NFC-Standard aus.

Wenn Sie sich für die Bezahlung per Handy entscheiden, haben Sie auch Ihre Ausgaben im Blick. Die Apps der Bezahldienste listen Ihre Kosten auf. So behalten Sie Ihr Budget noch einfacher im Blick.