Wie verbieten Sie Apps auf Facebook den Zugriff auf Ihre Daten?

Veröffentlicht: 2022-10-30

Unbemerkt könnten Informationen aus Ihrem Facebook-Profil an Fremde fließen. Wir erklären, wie Sie dies einschränken können.

Vorsicht im App-Center von Facebook gilt: Einige der Spiele können Zugriff auf Ihre Daten erhalten und möchten auch Beiträge in Ihrem Profil posten.

Das Wesentliche in Kürze:

Facebook-Apps sind kleine Programme wie Spiele, Umfragen oder Tests. Wenn Sie diese Apps verwenden, können Sie auch Dritten Zugriff auf Ihre Facebook-Daten gewähren.
Oft reicht es aus, wenn Sie Ihr Facebook-Konto als Login auf anderen Websites verwenden.
Einen besseren Datenschutz erreichen Sie bereits, wenn Sie möglichst wenig Angaben zu Ihrer Person machen und nicht an Spielen auf Facebook teilnehmen.

Praktisch: Legen Sie mit dem ePaper der Zeitung kein neues Konto an, sondern nutzen Sie einfach einen Facebook-Login. Single Sign-On bedeutet das und wird hier näher beschrieben. Oder lustig: um herauszufinden, welches Tier wohl wiedergeboren werden könnte. Facebook bietet solche Möglichkeiten. Dazu sind in der Regel kleine Anwendungen notwendig, die auf Facebook laufen und bei Facebook als Apps bezeichnet werden. Wissen Sie, wie viele Apps Sie auf Facebook aktiviert haben und auf welche Ihrer Daten sie zugreifen? Ganz zu schweigen davon, was die Anbieter dieser Apps mit ihren Daten machen …

Der erste Tipp klingt lapidar: Nutzen Sie nur Anwendungen, die Sie wirklich brauchen und informieren Sie sich (zum Beispiel in der Datenschutzerklärung der Anbieter), was mit Ihren Daten passiert. Lass die Finger von Tests, die dir sagen wollen, welcher Filmfigur du ähnlich bist, wer wirklich in dich verliebt ist, oder was auch immer da angeboten wird. Abgegriffene Daten können nicht mehr erfasst werden! Bei zu viel Spam oder SMS-Müll helfen schließlich nur neue E-Mail-Adressen und Handynummern.

Tipp zwei: Sie können in den Facebook-Einstellungen (Login erforderlich) regeln, was solche Apps mit den Informationen in Ihrem Facebook-Profil machen dürfen und auf welche Ihrer Facebook-Daten Sie zugreifen können. Es funktioniert so:

Einstellen der Apps auf Facebook auf dem Smartphone/Tablet

  • Öffnen Sie die „ Facebook “-App auf Ihrem Handy oder Tablet (falls installiert).
  • Öffnen Sie das „ Burgermenü “ (die drei horizontalen Linien).
  • Wischen Sie auf und tippen Sie auf „ Einstellungen und Datenschutz “.
  • Tippen Sie auf „ Einstellungen “.
  • Wischen Sie ggf. etwas auf und tippen Sie auf „ Apps und Website “ (auch dieser Link führt Sie direkt dorthin).
  • Wenn Sie Apps mit Ihrem Facebook-Profil verwenden, sehen Sie ein Kästchen mit der Überschrift „ Mit Facebook signiert “. Tippen Sie dort auf „ Bearbeiten “.

Sie können auf jede einzelne App tippen. Dort wird Ihnen dann aufgelistet, auf welche Ihrer Profilinformationen die Anwendung zugreifen darf und wer auf Facebook sehen kann, dass Sie diese App nutzen. Sie können einige davon ändern, indem Sie auf die entsprechenden Wörter tippen.

Wenn Sie die App nicht mehr verwenden möchten, löschen Sie sie und tippen Sie unten auf die Seite „ App entfernen “.

Einrichten der Apps auf Facebook auf dem PC

  • Klicken Sie nach der Registrierung bei Facebook auf den Kreis mit Ihrem Profilbild.
  • Klicken Sie auf „ Einstellungen und Datenschutz “, dann auf „ Einstellungen “.
  • Klicken Sie in der linken Navigationsleiste auf „ Apps und Website “ (dieser Link führt Sie auch direkt dorthin, wenn Sie in einem anderen Browserfenster bei Facebook registriert sind).

Die ausgeführten Apps werden in Kästchen angezeigt. Klicken Sie darauf, um die Berechtigungen der App anzuzeigen und die Anwendung bei Bedarf zu ändern oder zu entfernen.

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Zugriffsrechte für Apps auf Facebook festlegen

Wenn Sie nun sehen, dass Sie Apps auf Facebook aktiviert haben, können Sie die Berechtigungen für den Datenzugriff verwalten. Für jede App wird individuell angezeigt, auf welche Ihrer Facebook-Daten Sie zugreifen können. Die meisten sollten ein „ öffentliches Profil “ benötigen. Möglicherweise können Sie viele andere Haken entfernen (z. B. „ Inhalte in Ihrem Namen veröffentlichen “). Natürlich kann es dann sein, dass es nicht mehr so ​​funktioniert, wie es sollte. Wir empfehlen jedoch, so wenig wie möglich zu tun. Wenn ein Haken nicht entfernt werden kann und Sie keinen Zugriff auf die Daten oder Funktionen der Anwendung gewähren möchten, bleibt Ihnen letztendlich nichts anderes übrig, als die App zu entfernen.

Übrigens bietet auch Google seinen Nutzern eine vergleichbare Übersicht von Facebook an. Dort heißt der Bereich „ Apps mit Kontozugriff “.

Apps auf Facebook verbieten2

Was Apps mit ihren Informationen anfangen könnten

Es gibt Apps, die in ihrem Namen andere Artikel kommentieren, liken oder sogar schreiben. Bekannt sind beispielsweise Fälle, in denen Facebook-Nutzer plötzlich Fake-Shops bewerben, ohne es zu wissen oder zu wollen. Viele Phishing-E-Mails oder Betrugs-SMS (z. B. „ Paketdienst “ und „ VoiceMail “) werden oft in Wellen verschickt, nachdem jemand öffentliche Informationen aus den Profilen sozialer Netzwerke zusammengetragen hat. Scraping ist der Fachbegriff dafür.

Darüber hinaus können die App-Betreiber die gewonnenen Daten auch für eigene Zwecke im Hintergrund verwenden. Beispiel: Sie haben einer App erlaubt, auf Ihr öffentliches Profil zuzugreifen und Ihren Beziehungsstatus öffentlich anzuzeigen. Die App kann diese Informationen aufzeichnen und an den Betreiber senden. Dies könnte unter anderem erfahren,

ob sie in einer Beziehung leben

welche sexuelle Orientierung Sie haben.

Dies sind wichtige personenbezogene Daten. Beispielsweise ist die sexuelle Orientierung nach geltendem Datenschutzrecht besonders schützenswert. Das heißt: Wer das von sich wissen will, muss ein besonderes Interesse daran haben und es begründen können. Und Sie müssen der Nutzung in der Regel ausdrücklich zustimmen.

Was könnte passieren? Denkbar sind nicht nur Anzeigen, die sehr genau auf sie zugeschnitten sind und sie so noch leichter verführen. Schlimmer kann es in anderen Ländern sein, in denen Strafen bei bestimmten sexuellen Orientierungen drohen. Auf diese Weise können auch personenbezogene Daten wie E-Mail-Adressen und Handynummern gesammelt und als sogenannter Leak veröffentlicht werden. So geschah es beispielsweise an Ostern 2021. Der Skandal um Facebook und das britische Beratungsunternehmen Cambridge Analytica zeigt, dass auf diese Weise gewonnene Daten auch dazu genutzt werden können, ihre Entscheidungen zu beeinflussen und sogar Wahlen zu manipulieren.

„Apps, die von anderen Benutzern verwendet werden“

Seit Anfang April 2018 bietet Facebook zudem die Möglichkeit, dass Nutzer bestimmen können, welche ihrer Daten auf die von ihren Freunden aktivierten Apps zugreifen können. „Andere Nutzer verwendeten Apps“ hieß der Bereich, der nun entfernt wurde. Laut Facebook dürfen Apps generell nicht mehr auf Informationen von Freunden zugreifen. Cambridge Analytica mit einer App namens „This Is Your Digital Life“ nutzte diese Option noch.

Datenpannen und Lecks von Facebook-Benutzerdaten

Ein Leck bedeutet die unbefugte Veröffentlichung von Informationen. In der Vergangenheit sind einige große Leaks im Zusammenhang mit Apps bekannt geworden, die auf Facebook betrieben werden. Beispiele:

Mehr als 400 Apps haben Login-Daten für Facebook-Konten abgegriffen

Am 7. Oktober 2022 teilte Facebook selbst mit, dass Kriminelle mit mehr als 400 Apps für Android und iOS die Zugangsdaten von Facebook-Mitgliedern erbeutet hätten. Dabei handelt es sich nicht um ein Datenleck bei Facebook, sondern um Phishing-Anwendungen. Sie täuschen eine Anmeldung mit dem Facebook-Konto vor (mehr dazu im Text zum „Single-Sign-On“). Vielmehr stellen sie lediglich ein Formular zur Verfügung, über das die eingegebenen Zugangsdaten (z. B. E-Mail-Adresse und Passwort) an die Kriminellen übermittelt werden. Sie können sich dann im echten Facebook-Konto des Opfers registrieren und es für Straftaten missbrauchen.

Daten von 1,5 Milliarden Facebook-Mitgliedern zum Angebot

Anfang Oktober 2021 berichtete das rumänische Internetsicherheitsportal Privacyaffairs.com, dass gesammelte Daten von 1,5 Milliarden Facebook-Mitgliedern im Darknet zum Verkauf angeboten würden. Dies würde die Hälfte aller Facebook-Nutzer weltweit betreffen. Die Autoren der Website betonen, dass es keine Hinweise auf ein Sicherheitsleck oder einen Hack bei Facebook gab und dass keine Passwörter veröffentlicht wurden. Die Datensätze sollten folgende Informationen enthalten (sofern sie von den Betroffenen auf Facebook angegeben wurden): Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Wohnort, Geschlecht und User-ID. Zwei Tage später wurde das Angebot aus dem Hacker-Forum entfernt.

Veröffentlichte 530 Millionen Facebook-Nutzerdaten