Abfrageoptimierung in Oracle

Veröffentlicht: 2023-07-10

Die Abfrageoptimierung ist ein komplexer und kreativer Prozess, für den es keine eindeutige Formel gibt. Obwohl es auf Grundprinzipien beruht, gibt es oft keine einheitliche Lösung. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Notwendigkeit einer Abfrageoptimierung zu bewerten, bevor man sich mit der Aufgabe befasst. Andernfalls kann die investierte Zeit die minimale Auswirkung der Optimierung überwiegen. Das Hauptaugenmerk sollte auf der Optimierung langsamer Abfragen liegen, die häufig ausgeführt werden, insbesondere in Zeiten hoher Datenbankauslastung. Dadurch wird die Gesamtlast des Systems reduziert, was zu einer verbesserten Leistung führt.

Die Abfrageoptimierung in Oracle ist der Prozess zur Verbesserung der Effizienz und Leistung von Datenbankabfragen. Wenn Sie eine Abfrage in einem Datenbankverwaltungssystem (DBMS) ausführen, bestimmt das DBMS basierend auf den Anforderungen der Abfrage die effizienteste Methode zum Abrufen und Bearbeiten der Daten. Die Abfrageoptimierung minimiert die Ausführungszeit und den Ressourcenverbrauch der Abfrage und liefert gleichzeitig die gewünschte Ergebnismenge.

Der Abfrageoptimierungsprozess umfasst mehrere Schritte, darunter:

  1. Parsing und semantische Analyse: Das DBMS analysiert die Abfrage und führt eine semantische Analyse durch, um sicherzustellen, dass die Abfrage syntaktisch korrekt ist und auf gültige Datenbankobjekte verweist.
  2. Kostenschätzung: Der Optimierer schätzt die Kosten für die Ausführung verschiedener Ausführungspläne für die Abfrage. Bei der Kostenschätzung werden Faktoren wie die Anzahl der E/A-Vorgänge, die CPU-Auslastung und die Netzwerkkommunikation berücksichtigt.
  3. Planerstellung: Der Optimierer untersucht verschiedene Ausführungspläne und generiert eine Reihe potenzieller Pläne auf der Grundlage von Kostenschätzungen. Diese Pläne stellen verschiedene Möglichkeiten dar, wie die Abfrage ausgeführt werden kann.
  4. Planauswahl: Der Optimierer vergleicht die geschätzten Kosten der generierten Pläne und wählt den Plan mit den niedrigsten Kosten aus. Der ausgewählte Plan ist derjenige, von dem erwartet wird, dass er die Abfrage am effizientesten ausführt.
  5. Planausführung: Das DBMS führt den ausgewählten Ausführungsplan aus, um die für die Abfrage erforderlichen Daten abzurufen und zu verarbeiten.

Die Techniken zur Abfrageoptimierung können je nach DBMS variieren. Zu den gängigen Optimierungstechniken gehören:

  1. Indexnutzung: Der Optimierer ermittelt die effektivste Nutzung von Indizes, um die Anzahl der Festplattenlesevorgänge zu reduzieren und die Datenabrufleistung zu verbessern.
  2. Join-Optimierung: Der Optimierer entscheidet über die optimale Join-Reihenfolge und Join-Methoden (z. B. Nested-Loops-Join, Hash-Join, Merge-Join), um den Rechenaufwand für das Zusammenführen mehrerer Tabellen zu minimieren.
  3. Prädikat-Pushdown: Der Optimierer verschiebt Filterbedingungen so nah wie möglich an die Datenquelle und reduziert so die zu verarbeitende Datenmenge.
  4. Parallele Ausführung: In einigen Fällen kann sich der Optimierer dafür entscheiden, Teile einer Abfrage parallel auszuführen und dabei mehrere CPU-Kerne oder verteilte Verarbeitung zu nutzen, um die Abfrageausführung zu beschleunigen.
  5. Statistiksammlung: Der Optimierer verlässt sich auf genaue statistische Informationen über die Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die regelmäßige Aktualisierung und Pflege von Statistiken kann zur Verbesserung der Abfrageoptimierung beitragen.

Eine effektive Abfrageoptimierung kann die Leistung von Datenbanksystemen erheblich steigern, insbesondere bei komplexen Abfragen oder großen Datenmengen. Es erfordert ein tiefes Verständnis des Datenbankschemas, der Datenverteilung und der Abfragemuster.

Wie optimiert man SQL-Abfragen in Oracle?

Die Optimierung von SQL-Abfragen in Oracle erfordert eine Kombination aus dem Verständnis des Abfrageausführungsplans, der Analyse der Abfrageleistung und der Anwendung geeigneter Optimierungstechniken. Hier sind einige Schritte, die Sie befolgen können, um SQL-Abfragen in Oracle zu optimieren:

  1. Analysieren Sie den Abfrageausführungsplan: Der erste Schritt besteht darin, zu verstehen, wie Oracle die Abfrage ausführt. Verwenden Sie die EXPLAIN PLAN-Anweisung oder das SQL Developer-Tool, um den Abfrageausführungsplan abzurufen. Der Ausführungsplan zeigt, wie Oracle auf die Tabellen zugreift, sie verknüpft, Filter anwendet und andere Vorgänge ausführt. Analysieren Sie den Plan, um potenzielle Engpässe oder Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.
  2. Stellen Sie sicher, dass Indizes optimiert sind: Indizes spielen eine entscheidende Rolle für die Abfrageleistung. Stellen Sie sicher, dass die entsprechenden Indizes für die Spalten erstellt werden, die in den WHERE-, JOIN- und ORDER BY-Klauseln der Abfrage verwendet werden. Erwägen Sie die Verwendung zusammengesetzter Indizes für mehrere Spalten und analysieren Sie die Indexnutzung mithilfe der Ansicht INDEX_STATS. Erstellen oder ändern Sie bei Bedarf Indizes, um sie an die Abfragezugriffsmuster anzupassen.
  3. Verwenden Sie Bind-Variablen und vermeiden Sie Literalwerte: Die Verwendung von Bind-Variablen in SQL-Abfragen trägt zur Verbesserung der Leistung bei, indem sie die Wiederverwendung von Abfrageplänen ermöglicht. Mit Bind-Variablen kann Oracle Abfragen effizienter analysieren und ausführen. Vermeiden Sie die Verwendung von Literalwerten in Abfragen, insbesondere wenn diese mehrmals ausgeführt werden, da dies zu ineffizientem, schwierigem Parsing und suboptimalen Ausführungsplänen führen kann.
  4. Optimieren Sie Join-Vorgänge: Optimieren Sie Join-Vorgänge bei Abfragen mit mehreren Tabellen, indem Sie sicherstellen, dass geeignete Join-Methoden verwendet werden. Bewerten Sie, ob Nested-Loop-Joins, Hash-Joins oder Merge-Joins für die Abfrage am besten geeignet sind. Sie können bei Bedarf Hinweise (z. B. /*+ USE_HASH */) verwenden, um die Auswahl der Join-Methode zu beeinflussen.
  5. Verwenden Sie die richtigen Indexzugriffsmethoden: Oracle bietet verschiedene Indexzugriffsmethoden an, z. B. vollständige Indexscans, eindeutige Scans und Bereichsscans. Stellen Sie sicher, dass die geeigneten Indexzugriffsmethoden basierend auf den Abfrageanforderungen und der Datenverteilung verwendet werden. Überprüfen Sie den Abfrageausführungsplan und erwägen Sie die Verwendung von Hinweisen, um Oracle bei der Auswahl der effizientesten Indexzugriffsmethode zu unterstützen.
  6. Unterabfragen optimieren: Unterabfragen können sich auf die Abfrageleistung auswirken. Wenn möglich, schreiben Sie Unterabfragen als Joins um oder verwenden Sie Inline-Ansichten, um die Leistung zu verbessern. Stellen Sie sicher, dass Unterabfragen effizient korreliert sind, und bewerten Sie die Notwendigkeit, Unterabfrageergebnisse zu materialisieren, wenn sie innerhalb der Abfrage mehrmals wiederverwendet werden.
  7. Statistiken sammeln und aktualisieren: Genaue Statistiken sind für die Abfrageoptimierung von entscheidender Bedeutung. Sammeln Sie regelmäßig Statistiken mit dem Paket DBMS_STATS oder dem Befehl ANALYZE, um sicherzustellen, dass der Optimierer über aktuelle Informationen zur Tabellen- und Indexkardinalität verfügt. Erwägen Sie die Verwendung von Histogrammen für verzerrte Datenverteilungen.

Denken Sie daran, dass die Abfrageoptimierung kein einheitlicher Prozess ist. Die Wirksamkeit von Optimierungstechniken kann je nach Faktoren wie Datenvolumen, Abfragekomplexität und der spezifischen Datenbankumgebung variieren. Das Verständnis der zugrunde liegenden Prinzipien und die kontinuierliche Überwachung und Anpassung von Abfragen können dazu beitragen, eine optimale Leistung aufrechtzuerhalten.

So optimieren Sie SQL-Abfragen mit dbForge Studio für Oracle

DbForge Studio für Oracle bietet mehrere Funktionen, die zur Optimierung von SQL-Abfragen beitragen können. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie das Tool nutzen können, um Ihre Abfragen zu optimieren:

Abfrage-Profiler

DbForge Studio für Oracle enthält einen Abfrageprofiler, mit dem Sie die Leistung Ihrer SQL-Abfragen analysieren können. Sie können eine Abfrage mit aktiviertem Profiler ausführen und erhalten detaillierte Informationen zur Abfrageausführung, einschließlich Ausführungszeit, Ressourcennutzung und Abfrageausführungsplan. Der Abfrageausführungsplan kann dabei helfen, Engpässe und Optimierungsbereiche zu identifizieren. Sie können potenzielle Leistungsprobleme identifizieren, z. B. suboptimale Join-Methoden, vollständige Tabellenscans oder fehlende Indizes. Sie können auch verschiedene Ausführungspläne vergleichen und die Auswirkungen verschiedener Abfrageoptimierungstechniken bewerten.

Zur Demonstration habe ich einige Tabellen der SQL Server-Datenbank namens Stackoverflow2010 in die Oracle-Datenbank namens EltechIndia importiert. Ich habe das Dienstprogramm zum Importieren externer Daten von dbForge Studio verwendet.

EltechIndia enthält eine Tabelle mit dem Namen USERS, die die Daten der Benutzer enthält, die die Stackoverflow-Datenbank verwenden. Lassen Sie mich nun eine einfache SELECT-Anweisung ausführen, um die Details der Benutzer anzuzeigen.

Anfrage:

SELECT u. „Id“, u. „AboutMe“, u .“Ansichten“, u.“WebsiteUrl“, u.“AccountId“

FROM NISARG.USERS u WO U.“EmailHash“='[email protected]';

Aktivieren Sie den Profiler-Modus im oberen Menü und führen Sie die Abfrage aus.

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Screenshot des Profilers:

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Wie Sie im obigen Screenshot sehen können, füllt der Profiler die folgenden Informationen aus:

  1. Abfrage-Profiler-Sitzung: Der Abschnitt „Abfrage-Profiler-Sitzung“ enthält Details zum Abfrageausführungsplan und Sitzungsstatistiken. Es enthält auch den Verlauf aller Abfrageausführungen, der zum Vergleich mehrerer Ausführungspläne von Abfragen verwendet werden kann.
  2. Abfrageausführungsplan: Der Abfrageprofiler zeigt den Abfrageausführungsplan in tabellarischer Form mit den Details der Vorgänge an, die beim Generieren des Ergebnissatzes ausgeführt wurden. Es zeigt die Ausführungsschritte, Zugriffsmethoden und geschätzten Kosten für jeden Teil der Abfrage.

Der generierte Ausführungsplan kann verwendet werden, um die Ressourcennutzung und den E/A-Engpass sowie andere Parameter zu identifizieren, die zur Leistungsverschlechterung beitragen können. Angenommen, der Abfrageprofiler zeigt, dass das Leistungsproblem durch Hinzufügen eines fehlenden Index oder durch Änderungen am vorhandenen Index behoben werden kann. In diesem Fall können wir die Index Manager-Funktion von dbForge Studio verwenden.

Indexverwaltung

Eine effiziente Indizierung ist für die Abfrageoptimierung unerlässlich. dbForge Studio für Oracle bietet Tools zum Verwalten von Indizes, z. B. zum Erstellen, Bearbeiten und Löschen von Indizes. Sie können die vorhandenen Indizes für Ihre Tabellen überprüfen und sicherstellen, dass sie ordnungsgemäß konfiguriert sind. Sie können das Tool auch verwenden, um neue Indizes zu erstellen oder vorhandene Indizes basierend auf den Abfragezugriffsmustern zu ändern.

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Das dbForge Studio bietet eine Funktion, mit der Sie jeden Index für eine Tabelle erstellen/bearbeiten/löschen können. Die Änderungen an Indizes können über den Objektmanager von dbForge Studio vorgenommen werden. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die USER-Tabelle und wählen Sie Tabelle bearbeiten.

Es öffnet sich eine weitere Registerkarte mit den Details der USERS-Tabelle. Hier können Sie Änderungen an vorhandenen Tabellen vornehmen, wie etwa das Hinzufügen/Ändern/Löschen von Indizes, Einschränkungen und Spalten. Außerdem können Sie die anderen Konfigurationsparameter wie Speicherung, zeitliche Gültigkeit usw. hinzufügen oder ändern.

Um nun den Index hinzuzufügen/zu ändern, klicken Sie auf die Registerkarte „Indizes“. Es öffnet sich ein Fenster mit Indexdetails, das wie im folgenden Bild aussieht:

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Wie Sie im obigen Screenshot sehen können, ist der Indexmanager in drei Abschnitte unterteilt.

  1. Liste der vorhandenen Indizes: Hier können Sie die Details (Indexname und Schlüsselspalten) der Indizes sehen, die bereits für eine Tabelle erstellt wurden.
  2. Neuer Index: Hier können Sie die Indexeigenschaften angeben, z. B. den Namen des Index, den Indextyp und die Schlüsselspalten des Index.
  3. Indexanweisung erstellen: In diesem Abschnitt können Sie die CREATE-Anweisung für anzeigen
  4. Die Tabelle, zu der wir einen Index hinzufügen.
  5. Vorhandene Indizes.
  6. Neuer Index.

Das gesamte Skript kann verwendet werden, um das Objekt in einem anderen Schema oder einer anderen Tabelle neu zu erstellen.

SQL-Debugging

Mit der SQL-Debugging-Funktion in dbForge Studio für Oracle können Sie Ihren SQL-Code schrittweise durchgehen, Haltepunkte festlegen und Variablen während der Abfrageausführung überprüfen. Diese Funktion bietet im Vergleich zum Index Manager und dem Abfrageprofiler keinen großen Mehrwert. Dennoch kann es manchmal hilfreich sein, herauszufinden, welche Abfrage innerhalb einer gespeicherten Prozedur Leistungsprobleme verursacht. Durch das Debuggen der Abfrage können wir Bereiche identifizieren, die optimiert werden müssen, und notwendige Anpassungen vornehmen.

Beachten Sie, dass es bei der Verwendung von dbForge Studio für Oracle wichtig ist, ein gutes Verständnis der Techniken und Best Practices zur SQL-Abfrageoptimierung zu haben. Das Tool bietet wertvolle Erkenntnisse und Funktionen zur Optimierung von Abfragen. Dennoch ist es wichtig, die Ergebnisse richtig zu interpretieren und die entsprechenden Optimierungen basierend auf Ihren spezifischen Datenbank- und Abfrageanforderungen anzuwenden.

Abschluss

Die Optimierung der Datenbankleistung ist eine der wichtigsten Aufgaben für jeden Datenbankadministrator. Auch die Auswahl des besten Datenbanküberwachungstools zur Verwaltung und Überwachung der Leistung des Datenbankservers ist ein wichtiger Aspekt. In diesem Artikel haben wir die Grundlagen der Leistungsoptimierung kennengelernt und erfahren, wie uns dbForge Studio für Oracle dabei helfen kann, die Datenbankleistung zu verbessern.