iPhone 14 (pro): 6 Gründe gegen den Kauf

Apple hat am 7. September seine neue iPhone-Generation vorgestellt, die aus dem iPhone 14, 14 Plus, 14 Pro und 14 Pro Max besteht. Auch in diesem Jahr gibt es Gründe, die gegen den Kauf sprechen – vor allem bei den Standardmodellen.

Grund 1: 120 Hertz & Always-on nur in den teuren Pro-Modellen

Erstmals bei den beiden iPhone-13-Pro-Modellen hat Apple eine hohe Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hertz untergebracht. Anstatt die recht teuren Standardmodelle auszustatten, verbaut Apple im iPhone 14 Pro und 14 Pro Max wieder nur ein LTPO-Display mit adaptiver Bildwiederholfrequenz. Das ist gerade mit Blick auf die Android-Konkurrenz schade, da selbst Einsteiger-/Mittelklasse-Handys mit einer hohen Bildfrequenz arbeiten.

Dieser Schritt ist aus Sicht des Unternehmens nachvollziehbar, möchte man doch die Pro-Modelle deutlicher von den „normalen“ Versionen abheben und den Aufpreis besser als bisher rechtfertigen. Das ist auch der Grund, warum nur das iPhone 14 Pro (Max) mit einem Always-on-Screen ausgestattet ist – ein Feature, auf das iPhone-Nutzer lange warten mussten.

Wer die neuen Features haben will, muss mindestens 1.299 Euro auf dem Tisch blättern. Leider hebt sich das normale iPhone 14 nicht von seinen Vorgängern iPhone 13 und iPhone 12 ab, die Sie jetzt deutlich günstiger bekommen.

Grund 2: Apple entfernt Notch – aber nur im iPhone 14 Pro (max)

Die Notch, die große und störende Kerbe am oberen Bildschirmrand. Als Apple mit dieser Idee um die Ecke kam, stürzten sich andere Smartphone-Hersteller auf einen ähnlichen Look, bevor sie innerhalb weniger Generationen auf Punch-Holes umstellten, um Nutzern mehr Displayfläche zu bieten. Apple blieb bei der Notch.

Apple hat wohl erkannt, dass es langsam zur Abwechslung geht und die klassische Notch zumindest beim iPhone 14 Pro (max) entfernt. Stattdessen gibt es nun ein langgestrecktes Oval im oberen Displaybereich, in dem sich Frontkamera und Sensoren hinter einer coolen Softwarelösung namens „Dynamic Island“ verstecken.

Diese neue Kerbe bietet zusätzliche Funktionen und zeigt zum Beispiel Anrufe oder welcher Song gerade läuft. Sie können auch direkt mit der dynamischen Insel interagieren – unabhängig davon, welche App Sie gerade geöffnet haben. Leider müssen iPhone 14 und 14 Plus bei der bekannten Notch bleiben.

Grund 3: iPhone 14 mit A15-Chip aus iPhone 13

Während die Vorgängermodelle alle – mit kleinen Unterschieden – die neue Chipgeneration bekamen, erhält in diesem Jahr nur die Pro-Serie den A16 Bionic. Im iPhone 14 (Plus) steckt der A15 Bionic, den Apple mit der iPhone-13-Generation vorgestellt hat. Ja, dieser Chip ist schneller als jeder Prozessor, der in einem Android-Handy verbaut ist.

Aber wer möchte schon zwischen 999 und 1.539 Euro für ein iPhone 14 (plus) bezahlen und dann mit einem „alten“ Prozessor gefüttert werden? Nur niemand. Wer ein größeres Handy sucht, das auch 120 Hertz hat und weniger als ein 14 Plus kostet, kann getrost zum iPhone 13 oder 13 Pro greifen.

Grund 4: Wesentliche Kameraverbesserungen nur im Pro

Auch der Kamera des iPhone 14 spendiert Apple kein größeres Update, im Grunde bleibt alles beim alten, mit kleinen Anpassungen hier und da. Lediglich das iPhone 14 Pro (Max) bekommt einen deutlich größeren Bildsensor, der nun eine vierfache Auflösung (48 Megapixel) bietet.

Es werden zwar immer noch 12-Megapixel-Fotos ausgegeben, allerdings mit größeren Pixeln (2,44 statt 1,7 Mikrometer, da aus 4 Pixeln eins wird), die deutlich mehr Bild- und Lichtinformationen enthalten, was die Qualität steigert. Allerdings sind auch 48MP-Fotos im Proraw-Format möglich, wobei derzeit noch unklar ist, wie groß diese Bilder werden.

Grund 5: Noch aufladen

Wie seine Vorgänger unterstützt das iPhone 14 20-Watt-Netzteile (oder höher). Laut Apple laden die iPhone-14-Modelle zu 50 Prozent in 30 bis 35 Minuten ein. Im Vergleich zu vielen Android-Smartphones kann das iPhone einpacken: Der 4800-mAh-Akku des OnePlus 10T ist dank 150 Watt in nur 19 Minuten komplett geladen. In Sachen Ladetechnik bleibt Apple also sehr zurückhaltend.

Warum das Schnellladen auf dem iPhone 14 immer noch langsam ist

Es stellt sich die Frage, ob vielleicht Lightning das Problem sein könnte. Insgesamt ermöglicht USB-C mit seinen Schnellladeprotokollen bei gleicher Spannung höhere Ladegeschwindigkeiten als Lightning. USB-C unterstützt höhere Stromstärken. Interessant ist auch, dass ein Standard-Lightning-Kabel kein Schnellladen unterstützt. Deshalb gibt es für neuere iPhones auch das USB-C-Auf-Lightning-Kabel, das höhere Ladegeschwindigkeiten ermöglicht.

Dank des von der EU erlassenen USB-C-Zwangs könnte Apple beim iPhone 15 bald auf USB-C setzen. Damit könnte das Handy auch deutlich schneller geladen werden – sofern Apple dies zulässt. Tatsächlich könnte Apple auch einen eigenen radikalen Weg gehen und die Verbindung komplett abschaffen, denn die Voraussetzungen dafür sind alle vorhanden.

Grund 6: Die Preisgestaltung

Alle iPhone-14-Modelle sind teurer geworden – zwischen 11 und 16 Prozent zahlen sie mehr im Vergleich zu ihren jeweiligen Vorgängern. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Ein iPhone 14 kostet jetzt 999 Euro statt 899 Euro. Das iPhone 14 Pro steigt zum Einstieg von 1.149 auf 1.299 Euro (150 Euro mehr). Und wer die 1-TB-Version des iPhone 14 Pro Max bestellt, zahlt dafür satte 270 Euro (2.099 statt 1.829 Euro).

Das iPhone 14 (Pro) ist so viel teurer geworden

iPhone 14 (Plus, Pro) vorgestellt: Warum sich das Warten gelohnt hat

Fazit

So ist ein iPhone 14 deutlich teurer, wird aber vergleichsweise wenig mehr geboten als ein iPhone 13 oder ein iPhone 12: gleiche Kerbe, gleicher Prozessor, gleiches Design, gleiche Speichergrößen und fast die gleiche Kamera. Lohnt sich das iPhone 14 überhaupt? Kurze Antwort: nein! Die lange Antwort finden Sie in diesem Artikel.

Die wirklichen Innovationen finden Sie nur im iPhone 14 Pro (max). Wenn Sie ein neues iPhone wollen, dann auf jeden Fall ein Pro-Modell, denn die bieten eine bessere Kamera, die aufregende Kerbe „Dynamic Island“ und Always-on. Da der Aufpreis sehr hoch ist, können wir das iPhone 13 Pro (Max) trotzdem empfehlen, wenn man auf diese Neuerungen verzichten kann, aber dennoch ein sehr starkes Apple-Handy sucht.